Clicky
August 17, 2024

Grünes Prag: Spaziergänge mit schönen Aussichten

Prager Parks entdecken: Drei Tipps mit viel Flair und Weitsicht!

Grünes Prag: Spaziergänge mit schönen Aussichten
Solche Aussichten auf Prags Brücken und die Moldau bietet der Letná-Park.

Durch Prag zu schlendern macht zu jeder Jahreszeit glücklich. Wenn du mal was anderes als Karlsbrücke, Altstadt und Goldenes Gässchen entdecken willst, sind hier drei Tipps mit viel Grün und wunderbaren Aussichten. Du lernst ein paar der schönsten Parks der Stadt kennen - wo auch viele Einheimische gern frische Luft tanken.

Vom Havlíček Park (Grébovka) zum Bezručovy sady in Vinohrady

Zwischen den Stadtteilen Vinohrady und Vršovice liegt das elf Hektar große Havlíček-Areal. Es ist ein recht abwechslungsreicher Park: Zwischen den Wiesen, schattenspendenden Bäumen, dem italienisch inspirierten Springbrunnen sowie einer künstlichen Grotte wird es vor allem Kindern wohl nicht langweilig.

Für Erwachsene ist das Schönste am Park wahrscheinlich das hölzerne Laubenlokal auf einem Weinberg, wo sich bei Fliederduft wunderbar ein Wein trinken lässt. Von dort sowie einer früheren Industriellen-Villa aus bieten sich wunderbare Blicke auf die Stadt. Sehenswert ist auch das Gartenkaffeehaus. Hunde dürfen in dem Park allerdings nicht frei herumlaufen.

Der Havlíček-Park wirkt trotz seiner Größe relativ kompakt. Wenn du ihn an der Nordseite verlässt (dort, wo die schönen Bürgerhäuser stehen) und dann die Kozácká-Straße entlang läufst zur Straßenbahnhaltestelle Krymská, liegt vor dir auf der anderen Straßenseite gleich ein weiterer Park: Im Bezručovy sady stehen nur ein paar Bäume, und es herrscht relativ wenig Begängnis.

Das Areal wirkt auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär - und ist vielleicht gerade deshalb für einen Ruhestop auf einer der Bänke gut geeignet. Beeindruckend sind die schönen Häuser entlang der Slovenská-Straße, die den Park nach Norden teilweise abschließt.

Wer weiter nordwärts zieht, entdeckt einen bemerkenswerten Kirchbau: Husův sbor an der Dyková zieht durch seinen offenen sechsstöckigen Glockenturm sicher auch deine Blicke sofort auf sich. Über eine Wendeltreppe können Besucher nach oben. Die Kirche im konstruktivistischen Stil wurde 1935 eingeweiht – beeindruckende Architektur! Vom Turm aus sendete übrigens in den letzten Tagen des 2.Weltkriegs ein Widerstandradio.

Anreise zum Havlíček-Park: Mit der Straßenbahn bis zu den Haltestellen "Nádraží Vršovice", "Otakarova" (Zugang von Südseite), oder "Jana Masaryka", "Krymská" und "Ruska" (Zugang von Nordseite). Oder mit der Metro bis „Náměstí Míru“ und dann die Francouzská mit ihren kleinen Cafés („Marthy’s Kitchen“ bietet tolles Frühstück!) langbummeln.

Der Wallenstein-Garten (Valdštejnská zahrada)

Hier wirst du kaum allein sein: Der Waldstein- oder Wallenstein-Garten ist sehr beliebt, zum einen weil hier viele touristische Ziele der Kleinseite in der Nähe sind. Und weil im Park auch der tschechische Senat seinen Sitz hat.

Um den Garten zu erreichen, fährst du mit der Straba bis zum trubeligen Kleinseitner Ring, zum Malostranské náměstí. Von hier aus gehst du am besten die Letenská entlang – und entdeckst gleich eine der wohl engsten Straßen Prags mit Straßenbahnbetrieb! Die Trams müssen hier durch eine niedrige Durchfahrt und einen sehr schmalen Torbogen.

Weiter links an der Mauer entlang, hörst du vielleicht schon die Rufe der seltenen weißen Pfauen aus dem Garten. In der Anlage selbst stehen wie aufgefädelt unzählige Statuen (besonders selfietauglich: ein zähnefletschender Hund zu Fuße von Neptun - findest du ihn?).

Das strenge geometrische Design des Parks, dazu das prachtvolle Gebäude der Sala Terrena mit seinen Fresken sowie der Blick hoch zur Prager Burg: In dieser beeindruckenden Kulisse kann man Stunden verbringen.

Auch um den Springbrunnen zuzuschauen oder um am Wasserbecken zu sitzen, in dessen Mitte eine künstliche Insel ruht. Und ja, es war der berühmte General und Feldmarschall Wallenstein, auf dessen Geheiß der Park geschaffen wurde - bereits in den 1620er Jahren.

Anreise zum Wallenstein-Garten: Mit der Straßenbahn bis "Malostranské náměstí", oder mit der U-Bahn bis "Malostranská".

Der Letná-Park

Wenn du schnell die wohl schönste und umfassendste Aussicht auf Prag genießen willst, musst du hierher. Hast du den Letná-Park betreten, dann steuere am besten das Gartenlokal an: Es ist am Hanavský-Pavillion, einem urigen, gußeisern umrahmten Gebäude von 1891 mit Türmchen im Jugendstil.

Von der Terrasse aus: Unvergleichliche Blicke auf Prag mit seinen Brücken! Auch rundherum bieten sich in fast alle Himmelsrichtungen malerische Aussichten auf Goldene Stadt, nach denen Prag-Fans schnell süchtig werden können.

Der Park selbst ist riesig (25 Hektar) und wird von vielen baumgesäumten Rundwegen durchzogen. Gleich neben dem Hanavský-Pavillion ist auch ein Teich, wo die Einheimischen gern die Sonne genießen oder ihre Hunde planschen lassen.

Ein Stück davon entfernt ist eine markante Freifläche, auf der heute gern Skater ihre Runden drehen und wo sich das Metronom von Vratislav Karel Novák befindet. Früher stand an dieser Stelle die weltgrößte Stalinstatue - später zeigten sich hier Papst Johannes Paul und Michael Jackson der Öffentlichkeit. Und: Auch das älteste noch erhaltene Karussell Europas befindet sich im Park – sowie das Fußballstadion von Sparta Prag.

Der Letná ist eine Institution – und du wirst wieder zurückkehren wollen, wenn du einmal hier warst!

Anreise zum Letná-Park: Bis zur Straßenbahn-Haltestelle "Čechův most" und dann die Treppen hoch. Oder zu den Tramhaltestellen "Chotkovy sady" (Zugang von Westseite) oder "Letenské náměstí" (Zugang von Ostseite).